Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King (WiiWare) im Test

Nintendo Wii
Der wohl meisterwartete Titel zum Launch des WiiWare Channels ist Square Enix Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King. Anders als von einigen vielleicht zuerst angenommen, handelt es sich beim neuesten Spross der Crystal Chronicles Serie jedoch nicht um den schon lange für die Wii angekündigten Nachfolger des Gamecube Rollenspiels (welcher unter dem Namen Final Fantasy Crystal Chronicles: The Crystal Bearers ebenfalls noch erscheinen wird), sondern um eine Städte- Aufbau-Simulation ala Sim City und Co. Mit dem Einführen der Final Fantasy Tactics Reihe hat Square Enix ja schon in der Vergangenheit bewiesen, dass sich die Final Fantasy Thematik auch wunderbar mit Strategiespielen paaren läst, ob dies auch im Simulationssektor gelingt soll unser Test klären.

Wie der kaum zu erkennende Final Fantasy Crystal Chronicles Schriftzug auf dem Titelbildschirm schon andeutet hat Square Enix neuester Streich nur wenig mit den Rollenspielen für DS und Gamecube gemeinsam. Bis auf das Setting wird euch ein völlig neues Spielprinzip geboten, das sich gänzlich von den bisherigen Spielen unterscheidet. Mit My Life as a King versucht Square Enix alle Fragen, die sich wohl jeder Rollenspieler schon immer gestellt hat, zu beantworten:
Was machen die Stadtbewohner eigentlich während das Heldengespann im Dungeon ist? Wer sorgt dafür, das immer genügend Mana Portionen und Ausrüstungsgegenstände in den Läden vorhanden sind wenn die Abenteurer von ihren Touren zurückkommen? Und was denken die Familienmitglieder über ihre Angehörigen, während diese tapfer in den Kampf ziehen?

Anstatt nämlich selbst mit einer Party auszuziehen und grosse Abenteuer zu erleben, bleibt ihr als Stadthalter zurück hinter den heimischen Stadtmauern und kümmert euch um das Wohlergehen eurer Bürger, während andere für euch die "Drecksarbeit" erledigen.


Dazu übernehmt ihr die Rolle des jungen Sohnes (dem ihr selber einen Namen geben dürft) des Königs Epitav, der vor einiger Zeit spurlos aus seinem Königreich verschwunden ist. Nachdem der giftige Nebel, der die Welt von Crystal Chronicles lange Jahre in Geiselhaft hielt, verschwunden ist, ist der Schutz der Kristalle nicht länger notwendig. Die jahrelange Isolation, die der Nebel mit sich brachte ist jedoch nicht spurlos an der neu erschaffenen Welt vorübergegangen. Die vormals vom Miasma gebeutelten Ländereien sind übel zugerichtet und die Bevölkerung hat die befallenen Gebiete verlassen.

Nur langsam kehren die Bewohner in ihre alten Heimatstätten zurück, von denen oft nicht viel mehr als die Grundmauern übriggeblieben sind. Auch das Königreich von Epitav ist vor dem traurigen Schicksal nicht verschont geblieben und liegt in den Trümmern seiner Asche. Nun liegt es an seinem Sohn, dem kleinen König, der nach Jahren des Exils in die Ländereien seines Vaters zurückgekehrt ist, die Hauptstadt wieder aufzubauen und die umliegenden Gebiete wieder sicher zu machen.


Durch einen riesigen, blauen Kristall, der sich mitten im Zentrum der verlassenen Stadt befindet, bekommt ihr die magische Kraft Architek, die es eurem Dreikäsehoch erlaubt, Vergangenes anhand seiner Erinnerungen wieder Wirklichkeit werden zu lassen, verliehen. Natürlich erinnert ihr euch nicht von Anfang an an alle Gebäude- und Landschaftstypen, diese müssen erst nach und nach wiederentdeckt werden bevor sie von euch verwendet, bzw. gebaut werden können. Um seinen Aufgaben nicht gänzlich allein gegenüber zu stehen, stehen eurem kleinen König verschiedene Ratgeber beiseite, die euch in verschiedenen Bereichen mit Rat und Tat beseite stehen. Kanzlerin Chime unterstützt euch bei allem was mit Häuserbau zu tun hat und kümmert sich zusätzlich um administrative Aufgaben, die im Königspalast anfallen, der Lilty Sir Hugh Yurg kümmert sich um das Anwerben und Ausbilden der Abenteurer und euer pinguinartiger Hofdiener namens Pavlov versorgt euch stehts mit den wichtigsten Informationen zu euren Bürgern und der Umgebung. Auch die allseits beliebten und schon aus zahlreichen Squaretiteln bekannten Moogles sind wieder mit von der Partie und helfen euch ebenfalls wo sie nur können.


Gesteuert werden kann mit allen gängigen Controllern (Wiimote Nunchuk Combo, Classic- oder Gamecube Pad) oder nur per Wiimote. Letztere Steuerungsvariante ist aber weniger empfehlenswert, da ihr euren Charakter mit dem kleinen Digialsteuerkreuz nicht annähernd so gut durch die 3D Welt bewegt wie mit einem Analogstick. Die Knopfbelegung ist überaus simpel gehalten, neben einem Aktionsknopf, gibt es nur noch einen Knopf um ins Baumenü zu kommen Zudem könnt ihr die Kamera frei justieren oder hinter eurem Charakter arritieren, um einen möglichst guten Blick auf eure Bauwerke zu erhaschen. Die elektronische Bedienungsanleitung ist übrigens ein ein Seiten kurzer Witz, aber Gott sei Dank werdet ihr während der ersten Spielminuten ausführlich in die Steuerung und das, dem Bauen zugrunde liegende Prinzip eingewiesen.


Um den Grundstein für eine erfolgreiche Rebesiedlung eures Königreiches zu legen, sollten erst einmal Behausungen für eure Untertanen geschaffen werden. Zum "Bauen" sucht ihr euch einfach ein freies Stück Bauland (nur auf diesen grün markierten Gebieten ist es möglich zu bauen) und ruft Chime per Knopfdruck herbei. Keine Sekunde später erscheint eure Kanzlerin per Warpsprung an eurer Seite und listet euch alle bereits vorhandenen Erinnerungen auf. Denn eigentlich baut ihr nicht, sondern rematerialisiert die verschiedenen Gebäude auf Basis eurer Erinnerungen. Anfangs könnt ihr euch nur an ein paar Gebäudetypen erinnern, erst nach und nach, fallen euch durch bestimmte Gedächtnishilfen die verschiedenen Gebäudetypen wieder ein. Habt ihr euch für ein Gebäude entschieden, wird dieses ebenfalls per Warpsprung an Ort und Stelle befördert, wobei jedes Warpmanöver eine gewisse Menge Elementide verbraucht. Dieser magische Rohstoff wird jeden Tag in kleiner Menge aus dem riesigen Kristall gewonnen, der im Zentrum eurer Stadt trohnt, kann aber auch von Abenteurern auf ihren Steifzügen durch die Dungeons der Umgebung, gefunden werden.


Sobald das Haus steht, kommen auch schon dessen Bewohner heraus (jeweils ein Elternteil und ein Kind) und gehen nach einer kurzen Begrüssung ihrem Tagesablauf nach, der anfangs verständlicherweise noch stark begrenzt ist. Daher solltet ihr schnell ein paar weitere Behausungen errichten, um euren Bürgern etwas Gesellschaft zu verschaffen. Dies ist wichtig für die Moral eures Volkes, die sich mit jedem Gespräch, die die Einwohner bei ihren täglichen Spaziergängen führen, verbessert. Auch ihr solltet täglich nach den Bedürfnissen eurer Untertanen fragen, um die Moral zusätzlich zu verbessern. Verschiedenfarbige Smilies über den Köpfen der Bewohner geben euch dabei Auskunft über deren Befindlichkeit.

Je wohler sich die Stadtbewohner fühlen desto besser für euch: Zum einen könnt ihr mit Hilfe von Chime einen Moralboost benutzen, der die Moral eurer Bürger bei den täglichen Gesprächen deutlich aufwertet, zum anderen könnt ihr mit der Moraleiste euer Königreich aufleveln, was euch im weiteren Spielverlauf z.B. ermöglicht einen nationalen Feiertag auszurufen, der sich wiederum positiv auf die Moral eurer Bürger auswirkt. Zudem lassen eure Untertanen bei guter Stimmung abends das Licht länger an, wodurch euch etwas mehr Zeit für eure täglichen Erledigungen bleibt (ein Tag in My Life as a King liegt bei ca. fünf Minuten realer Spielzeit).


Zur Versorgung eurer Bürger wird als nächstes eine Bäckerei benötigt, die ihr möglichst nah an den Wohngebieten aufstellen solltet. Alle Bewohner die sich im Einzugsbereich der Bäckerei befinden werden dann durch ihren täglichen Gang zum Bäcker einen zusätzlichen Moralschub erhalten, was sich wiederum auf die Gesundheit eurer Bürger auswirkt. Wie es im Detail um eure Untertanen steht, könnt ihr übrigens auch an einem Balken und der beim Betreten eines Wohnhauses angezeigt wird. Zusätzlich könnt ihr euch hie auch über die familiären und freundschaftlichen Beziehungen der Hausbewohner informieren.

Da ihr euch neben dem Wiederaufbau eurer Hauptstadt auch das Säubern der umliegenden Landschaften zur Aufgabe gemacht habt (der tödliche Nebel hat sich zwar verzogen, die nicht weniger todbringenden Monster sind hingegen geblieben), solltet ihr euch als nächstes um eine schlagkräftige Truppe kümmern. Während die Eltern tagtäglich hinter den schützenden Mauern der Stadt verbleiben, sind die Kinder weitaus abenteuerlustiger und können angeworben werden, um für euch die Umgebung zu erkunden, Monster zu plätten und wertvolle Schätze aus Dungeons zu heben. Sobald Bedarf an Abenteurern besteht, finden sich bis zu vier der kleinen Möchtegernabenteurer bei eurem Militärattache Sir Hugh Yurg vor dem Königspalast ein und können für ein kleines Entgeld in eure Dienste gestellt werden.


Einmal angeworben sammeln sich die Abenteurer jeden Morgen vor der städtischen Anschlagtafel, wo sie ihre Aufgaben für den Tag von euch erhalten. Jeden Morgen habt ihr nämlich die Möglichkeit einen (kostenpflichtigen) Anschlag auszuhängen (später im Spiel könnt ihr noch mehr Anschlagtafeln bauen und so gleich mehrere Aufgaben verteilen) um so eure Abenteurer zu besonderen Zielen zu schicken, Dungeons erforschen oder Informationen über die Umgebung sammeln zu lassen. Wie schon erwähnt machen eure Abenteurer nach erhalt ihrer Aufgaben, vom Ausrüsten übers Trainieren bis hin zum Kämpfen alles selbständig, ein eingreifen eurerseits ist ab da an nicht mehr notwendig (ihr verbleibt während der gesamten Spielzeit hinter den heimischen Stadtmauern). Wie es um eure Abenteurer steht, während sie sich durch die Dungeons schlagen, könnt ihr an, wähend eures Tagesablaufes immer wieder eingeblendeten, Kurzmeldungen ablesen.

Zudem legt euch Chime jeden Morgen eine genaue Abenteurer-Statistik vor, die euch bis ins letzte Detail über deren Aktivitäten aufklärt. Das geht sogar soweit, dass ihr bei Interesse erfahren könnt, gegen welche Gegner jeder Charakter angetreten ist, wie viel Schaden ihm dabei zugefügt wurde, welche Ausrüstungsgegenstände er eingekauft hat und vieles mehr. Die Abenteurer ziehen übrigens auch aus, wenn sie keinen Auftrag von euch erhalten und leveln sich dabei automatisch auf. Weitere Statistikwerte zu Abenteuren oder Dungeons erhaltet ihr zudem bei eurem ständigen Begleiter Pavlov, der euch immer mit den wichtigsten Informationen versorgt, ohne euch jedoch mit überflüssigen Details und lästigen Untermenüs zu überfrachten.


Schaffen es eure Abenteurer innerhalb eines Tages nicht eine Aufgabe komplett zu erfüllen, ist dies halb so schlimm, sie kehren am Abend einfach nach Hause zurück, um wie gewohnt Kraft für den nächsten Tag zu sammeln. Am nächsten Morgen müsst ihr zwar erneut die Gebühr zum aushängen der Aufgabe ans Bein binden, dafür werden alle Fortschritte gespeichert und eure Abenteurer können mit frischen Kräften von dort aus weitermachen, wo sie am Vortag gescheitert waren. Allabendlich bringen sie dann ihre Beute nach Hause, wollen aber natürlich auch einen Teil vom Kuchen abhaben. Bezahlt werden sie mit der Landeswährung Gil, die ihr durch Steuern eurer Bürger oder eben durch Funde in den Dungeons einnehmt. Auskünfte über eure Finanzlage gibt euch Chimes allmorgentlicher Finanzbericht, der Einünfte und Ausgaben des vergangenen Tages noch einmal für euch zusammenfast. Beim Verteilen der Aufgaben solltet ihr übrigens unbedigt darauf achten, eure Abenteurer nicht zu sehr zu überfordern. Auch sie haben verschiedenfarbige Smilies über den Köpfen, die ihre momentane Stimmungslage darstellen, gerade nach Niederlagen, sind sie am nächsten Tag oftmals nicht gewillt, erneut in den Kampf zu ziehen und ihr solltet ihnen besser einen Tag frei geben oder gleich einen nationalen Feiertag ausrufen, damit sie sich mal so richtig von ihren Strapazen erholen können.

Ist ein Dungeon erst einmal ausreichend weit erforscht, steht euch im Anschlagmenü zusätzlich die Option den Dungeonboss zu stellen zur Verfügung. Habt ihr den Boss besiegt und damit den Dungeon abgeschlossen, öffnen sich euch neue Routen zu immer härteren Dungeons, die euren Abenteuren nach und nach immer mehr abverlangen. Zudem erhält der Recke, der den Boss dahingeschlachtet hat, eine Medaille mit der ihr eines seiner acht Attribute verbessern könnt, welche v.A. für die verschiedenen Jobklassen wichtig sind, doch dazu gleich mehr.


Um auch gegen höherleveligere Gegner mitzuhalten, solltet ihr als nächstes Ausbildungsstätten sowie Waffen- , Rüstungs- und Item Shops errichten, damit sich eure tapferen Krieger auch mit der richtigen Klamotte ausrüsten können und neue Fähigkeiten lernen können. Habt ihr eine Akademie der Schwarzen oder Weissen Magie gebaut könnt ihr euren Kriegern dann per Anschlag befehlen die Jobklasse zu wechseln und entweder Diebe oder Magier der schwarzen, bzw. der weissen Magie zu werden. Schwarzmagier sind dabei auf starke Angriffszauber spezialisiert, weisse auf Heil-und Stärkungszauber, Diebe eignen sich besonders gut zum Erkunden der Dungeons und Bergen der Schätze und die Kriegerklasse, der alle angeworbenen Abenteurer erst einmal angehören, ist besonders auf Nahkämpfe spezialisiert.

Um auch den richtigen Mann (bzw. Frau) für den richtigen Job anzuwerben sind die schon angesprochenen Attribute wichtig, auf die ihr bei der Jobvergabe tunlichst achten solltet, da bei falscher Klassenwahl schnell die Obergrenzen für das Aufleveln der Fähigkeiten erreicht werden können. Strategisch günstiges Platzieren der Wohnhäuser ist hierbei das Schlüsselwort, denn nur die Kinder, die aus unmittelbarer Nachbarschaft zu den Ausbildungsstätten stammen, bringen in den jobrelevanten Kriterien von Geburt aus genug mit, um in der Jobklasse zu brillieren. So sind der übermässigen Nutzung vom Spiel aus indirekt Grenzen gesetzt, wenn ihr nicht mit zahlreichen "Loosern", die irgendwann in den Dungeons nicht mehr vorankommen, dastehen wollt.


Ausrüsten müsst ihr eure Recken hingegen nicht, dies tun sie automatisch auf ihren täglichen Rundgängen. Bezahlen müsst ihr für die Ausrüstung ebenfalls nicht (wozu bekommen die Abenteurer schliesslich ihren Lohn?), dafür kommt ihr aber für die zahlreichen Upgrades auf. Durch die relativ geringen Steuereinnahmen kann es dabei schon einige Zeit dauern, bis ihr genug zusammen habt, um Rüstungen, Zaubertränke und Langschwerter auf höhere Level zu bringen. Aber auch das Aufleveln der Items hat seine Grenzen und so bitten euch die Besitzer der Shops nach einiger Zeit, einen Handelsplatz zu errichten und für sie nach neuen Materialien für Upgrades in den Dungeons zu suchen. Habt ihr die Items auf ein bestimmtes Level verbessert, gibt es dafür zur Entlohnung eurer Mühen eine von insgesamt 37 freispielbaren Medaillen, die euren Kämpfern spezielle Boni geben. Um die Schlagkraft eure Truppe weiter zu verbessern solltet ihr als nächstes eine Taverne bauen, in der ihr eure Abenteurer zu Parties zusammenschliessen könnt. Pro Taverne (anfangs könnt ihr nur ene errichten, erst später kommen noch weitere dazu) könnt ihr nur eine Party Gründen, daher solltet ihr genau darauf achten wen ihr in die Party aufnehmt. Während des Testens hat sich eine ausgeglichene Mischung aller Charakterklassen am besten bewährt, aber auch eine Doppelbelegung mit zwei guten Kämpfern der selben Klasse muss nicht unbedingt falsch sein.

Um später im Spiel Zeit zu sparen und euren Abenteurern nicht andauernd freigeben zu müssen, solltet ihr zudem Parks zum Ausruhen eurer Abenteurer aufstellen. Reicht die Schlagkraft eurer Recken trotz aller Massnahmen immer noch nicht aus, um die Dungeons zu meistern, könnt ihr als letzte Massnahme auch in einem, recht spät zur Verfügung stehenden, Gasthaus, reisende Krieger aus fernen Ländern anheuern, die euch daraufhin den Weg bis zum letzten Endgegner gehörig erleichtern.


Leider ist My Life as a King spielerisch nicht gut ausbalanciert. Habt ihr anfangs noch kaum etwas zu tun und könnt die Tage praktisch nach einigen Sekunden per Zeitsprung beenden , reichen die fünf Minuten maximale Spielzeit pro Tag später kaum aus, um alle Aufgaben zu erledigen. Trotzdem gibt es gerade in der zweiten Hälfte des Spiels kaum Abwechslung im Tagesablauf, so das sich eine gewisse Monotonie im Spielablauf einstellen kann. Dies ist auch indirekt mit der kleinen Spielwelt verbunden, die kaum grösser als ein paar Strassenzüge ist, viel zu entdecken gibt es abseits des Trubels, den die Stadtbewohner verursachen, nicht. Ein paar Minispiele oder nette Details wie Vögel oder Haustiere, hätten hier sicher Wunder gewirkt. Zudem ist die Anzahl der Dungeons enthaltenen Dungeons nicht gerade üppig, wer mehr will muss zahlen.

Der im Vorfeld der Veröffentlichung so heiss diskutierte Downloadcontent fällt allerdings recht moderat aus und ist nicht zwingend für ein erfolgreiches Spielen von Nöten, sondern eher eine Bonusoption, die das Spiel für Hardcorefans, die nicht genug von Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King bekommen können, noch etwas bunter und grösser macht. So lassen sich drei zusätzliche Rassen (die in jeweils einer, der bereits vorhandenen Jobgruppen, besonders herausragend sind), zwei zusätzliche Kostüme und fünf neue Gebäude (wobei diese nur Upgrades der im Hauptspiel enthaltenen Gebäude und damit nicht wirklich von Nöten sind) herunterladen. Ärgerlicherweise hat sich Square Enix dazu entschieden, auch einige Dungeons aus dem Hauptspiel auszugliedern, so dass die Spielzeit mit 10 Stunden beim ersten mal Durchspielen ohne zusätzlichen Download Content etwas zu kurz geraten ist. Insgesamt sind beim Hauptspiel 23 Dungeons enthalten, weitere 20 stehen euch durch den zusätzlichen Downloadcontent zur Verfügung.


Auf ellenlangen Dialoge oder ausufernde Zwischensequenzen hat Square Enix diesmal, unter dem Aspekt, das Wiiwarespiele eher leichte Kost bieten sollen , verzichtet, was einigen Hardcore-Square-Fans sicher bitter aufstossen wird, von der breiten Masse an Spielern aber mit Begrüssung aufgenommen werden dürfte. Die kurzen, sinnfreien, schon aus anderen Final Fantasy Teilen bekannten Dialoge während der Smalltalks mit den Bewohnern der Stadt, kommen aber auch in My Life as a King wieder zu hauf vor. Damit ihr auch beim schnellen Überfliegen der Dialoge keine wichtige Informationen verpasst, sind alle Dinge von Relevanz farblich markiert, wie z.B. Hinweise auf Fundorte seltener Materialien oder Anregungen für neue Gebäudetypen. Und keine Angst solltet ihr trotzdem mal einen Dialog zu schnell "Weggeklickt" haben, die meissten Dialoge wiederholen sich an den darauffolgenden Tagen so oft wieder, bis ihr dem Hinweis nachgegangen seid, euch entgeht also, selbst wenn ihr mehrere Tage hintereinander überspringt, nichts.

Leider hat sich Square Enix nicht die Mühe gemacht die, im Vergleich zu üblichen Square Enix Titeln geringe Anzahl an englischen Texten ins Deutsche zu übersetzen. Dies dürfte gerade bei der angepeilten Zielgruppe der 8- 12 Jährigen für einige Verständnisprobleme sorgen, zumal einige bei der Übersetzung aus dem Japanischen verwendete Begriffe, selbst im englischspachigen Raum eher weniger gebräuchlich sind. Die Speicherfunktion ist hingegen vorbildlich, am Ende jedes Tages speichert My Life as a King automatisch für euch ab und für familienreiche Haushalte oder Vielspieler wurden gleich mehrere Speicherslots, integriert.


Technisch geht Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King im Grossen und Ganzen in Ordnung. Natürlich ist aufgrund des 42 Megabyte Filesize Limits für alle WiiWare Spiele wenig Platz für grosse Sprünge, was v.A. beim Sound zu merken ist. Neben Sprachausgabe müsst ihr auch auf abwechslungsreiche Musikstücke verzichten. Gerade mal eine handvoll Songs wurde implementiert, und während eures Tagesablaufes gibt es immerzu das gleiche Stück zu hören, dass euch spätestens nach einer halben Stunde gehörig auf die Nerven gehen wird. Grafisch müssen natürlich ebenfalls Abstriche gemacht werden, insgesamt kann die Grafik aber als gelungen bezeichnet werden. Die Texturen und v.A. die Animationen der Spielfiguren wurden dabei leider so stark beschnitten, dass Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King in Bewegung doch ein anderes Bild abgibt, als noch auf den hübschen Standbildern. Alle Figuren inklusive eurer Spielfigur) laufen aufgrund von fehlenden Animationsphasen recht abgehackt durch die Gegend und bleiben bei Gesprächen völlig regungslos, Gesichtsanimationen? - Nein, Danke.

Zudem kommt es beim Bauen in dichtbesiedelten Gebieten regelmässig zu heftigen Slowdowns und auch die Kamera kann bei dichter Bebauung des öfteren für Probleme sorgen (die aber aufgrund der manuellen Einstellungsmöglichkeiten nicht allzusehr ins Gewicht fallen). Das Häuser- und Charakterdesign ist hingegen wieder auf sehr hohem Niveau, auch wenn es scheint, dass einige Grafiken aus dem Gamecube Vorgänger übernommen wurden. Da die rollenspieltypischen Kampfsequenzen samt spektakulärem Magieeinsatz gänzlich fehlen, kommt My Life as a King grafisch aber zu keiner Zeit an Final Fantasy Crystal Chronicles heran. Auch die wenigen Zwischensequenzen erreichen zu keiner Zeit das übliche Square Enix Niveau, was wohl ebenfalls der 42 Megabyte Obergrenze geschuldet sein dürfte.


Bei ihrem Debüttitel für Nintendos WiiWare Channel hat Square Enix mit Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King wenig anbrennen lassen und überzeugende Arbeit abgeliefert. Sicher mit anderen Simulationstiteln verglichen, ist der Titel ein Fliegengewicht, was Umfang und Spieltiefe betrifft, wenn man aber bedenkt, dass den Entwicklern nur 42 Megabyte zur Verwirklichung ihrer Ideen zur Verfügung standen, ist es ihnen dennoch gelungen ein vollwertiges und v.A. in dieser Form noch nicht dagewesenes Produkt abzuliefern . Für den Preis von 15 Euro ist Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King zudem recht günstig, wenn man denn auf den überteuerten Zusatzcontent verzichten kann. Nur technisch hätte ich mir etwas mehr erwartet, gerade im Bereich Sound hätte deutlich mehr drin sein können.

Positiv

  • unverbrauchtes Spielkonzept
  • liebevolles Charakter- und Häuserdesign
  • Alle Steuerungsarten werden unterstützt

Negativ

  • kleine Spielwelt/geringer Umfang/z.T. eintöniger Spielverlauf
  • Slowdowns/abwechslungsarmer Sound/ausschliesslich englischer Bildschirmtext
  • ziemlich unnötiger (und teurer) Downloadcontent
Userwertung
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Forum
  • von Nexus:

    A Nintendo of America press release went out today, and it has officially dated WiiWare. The service will launch in the US on May 12th, with a number of games being available right at launch (The press release doesn't state which games those are). The press release also officially...

  • von MC_IRC:

    Original von MeatLoaf wie kann ich mir das denn vorstellen? is das ein kanal,auf dem vollversionen erscheinen? kann aber tails befürchtung verstehen,das es evtl. an eine konsole gebunden ist... trotzdem siehts final fantasy net schlecht aus:) Ja kleine vollversionen.....

  • von MeatLoaf:

    wie kann ich mir das denn vorstellen? is das ein kanal,auf dem vollversionen erscheinen? kann aber tails befürchtung verstehen,das es evtl. an eine konsole gebunden ist... trotzdem siehts final fantasy net schlecht aus:)...

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Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a King (WiiWare) Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20.05.2008
Vermarkter SquareEnix
Wertung 7
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neXGam YouTube Channel
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