The Walking Dead: Destinies - Gruselig im Test

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In den 2010er Jahren war die Serie The Walking Dead in aller Munde und das in einer Zeit noch vor Game of Thrones. Die Reihe, die in der Apokalypse spielt, in der die Menschheit von zahlreichen hungrigen Beißern überrannt wird, begeisterte ein Millionenpublikum. Doch warum erzähle ich euch das jetzt? Der Grund ist, weil wir jetzt wieder ein neues Spiel zur Serie bekommen und das, nachdem die Hauptreihe eigentlich bereits beendet wurde. Ist der Titel demnach überhaupt noch relevant?

The-Walking-Dead-Destinies-05Fans der Serie werden sich beim Starten von The Walking Dead: Destinies sofort heimisch fühlen, sobald die ersten Takte der Titelmusik der Reihe über die Lautsprecher ins Ohr gehen. Auch bei der Geschichte lehnt man sich an die Fernsehserie an. Der Polizist Rick Grimes erwacht aus seinem Koma in einem Krankenhaus, in dem sich augenscheinlich niemand befindet. Doch schon bald merkt er, dass er nicht allein ist. Alles ist verwüstet und überall liegen Leichen verstreut, allerdings bleiben nicht alle Toten auch tot. So muss er versuchen, so schnell wie möglich aus dem Hospital zu entkommen und an Kleidung und Möglichkeiten zur Selbstverteidigung zu kommen. Im Spiel ist dabei jedes Mittel recht, ob Baseballschläger, Schaufel oder Schusswaffe: Man nutzt das, was gerade da ist. Der aus der Fernsehserie bekannte Start wird im Spiel als Tutorial genutzt, wer die Reihe nicht kennt, sollte kein Problem haben, der Geschichte zu folgen. Für alle, die die Serie noch sehen wollen, müssen sich auch leichte Spoiler einstellen, aber da man den Lauf der Geschehnisse in Maßen selbst beeinflussen kann, sollte dies kein allzu großes Thema sein.

Man muss dazusagen, dass man nur punktuell die Story der Serie verfolgt, da diese ja doch mit allen seinen Spin-Offs einen enormen Umfang besitzt. Dabei ist die Geschichte in einzelne Missionen unterteilt, die meist von der Hauptbasis aus angewählt werden können. Diese dient nicht nur als Ausgangspunkt dieser, sondern müssen gelegentlich als Campchef auch wichtige Entscheidungen getroffen werden. Beispielsweise wenn zwei Gruppenmitglieder sich streiten, muss man als Schlichter fungieren und einen Beschluss fassen. Teilweise können diese Entschlüsse ebenfalls tiefgreifenden Einfluss auf den Verlauf haben, da man zum Beispiel auch entscheiden muss, wer einen auf eine Mission begleitet. Hier kann es schon mal sein, dass der Begleiter oder der Zurückgelassene dabei sein Leben lassen muss, je nachdem wie sich die Geschichte entwickelt. Bevor ihr auf eine Mission geht, müsst ihr euch ebenso für eine Nebenaufgabe entscheiden. Lasst ihr zu Beginn beispielsweise Merle in Atlanta zurück, so wird sein Bruder Daryl womöglich zurückgehen wollen, um nach ihm zu suchen. Wenn ihr das zulasst, wird er sich gelegentlich während der Mission per Walkie Talkie melden und sich zu einer bestimmten Situation melden bei der wir ihm das weitere Vorgehen befehligen müssen. Ist die Nebenmission erfolgreich winken neben Versorgungsgüter auch Fertigkeitspunkte, die in den eigenen Charakter investiert werden können. Diese können dabei sein, dass man schneller und lautloser Schleichen oder mit diversen Waffen effizienter umgehen kann.

The-Walking-Dead-Destinies-09Man muss im Spielverlauf also tatsächlich viele Entscheidungen treffen, die das Game gewissermaßen personalisieren. Leider kann das grundsätzliche Gameplay vom Spiel aber bei weitem nicht mithalten. Schon die ersten Szenen im Krankenhaus erinnern an alte Horrorgames der 90er Jahre: atmosphärisch ja, jedoch mit hakeliger Steuerung und derselben Grafik wie damals. Im heutigen Zeitalter wirkt alles sehr antiquiert und leider funktionieren die Spielmechaniken auch nicht so wie von den Entwicklern vorgesehen. Man möchte vom Spieler eigentlich schon, dass man dich durch die Gegenden durchschleicht, was grundsätzlich gut funktioniert, weil die Beißer zwar aufmerksam, jedoch natürlich nicht die hellsten sind. Aber es ist einfach nicht notwendig, wenn ihr nicht gerade im höchsten Schwierigkeitsgrad spielt. Selbst auf normaler Stufe reicht es aus, sich nach und nach von hinten anzuschleichen und sich mit dem Messer eines Untoten schlussendlich zu entledigen.

Wenn man sich dennoch auf das Gameplay einlässt, hat es durchaus seine Momente. Auf Knopfdruck kann man seine Intuition aktivieren und sammelbare Gegenstände, sowie Gegner sehen. Ein Element, das man wohl so ähnlich wie in The Last of Us abgeschaut hat. So macht es schon durchaus Laune, sich erstmal hinter einer Deckung zu verstecken und sein Vorgehen zu planen. Allerdings wurde ich auch öfter mal aus unerfindlichen Gründen entdeckt und hab eben doch meine Schlag- oder Schusswaffen ausgepackt, um mich den Feinden zu entledigen. Diese sind dabei durchaus vielfältig: von der Schaufel, über Baseballschläger, Pistolen, Schrotflinten, bis hin zum Scharfschützengewehr sind die Arbeitsgeräte vielfältig. Wenn ihr also eher der Rambotyp seid, der auf direkte Konfrontation geht, der muss dennoch aufpassen. Eine Ausdauerleiste weist euch in gewisser Weise immer in die Schranken, was auch Sinn macht. Schnappt euch doch einmal ein Beißer, müsst ihr eine Aktionstaste mehrmals drücken, um diesen abzuschütteln. Hängen sich mehrere an euch ran, dann müsst ihr diese um den jeweiligen Faktor häufiger drücken. Je länger ihr dabei braucht, desto mehr Lebenspunkte verliert euer Charakter. Sollte es anschließend doch einmal soweit sein, dass ihr sterbt, beginnt ihr die Mission von vorne oder an einem der letzten Checkpoints.​​​​​​​

The-Walking-Dead-Destinies-17Je länger ihr spielt, desto mehr Verbündete schaltet ihr frei, die auch gleichzeitig verschieden Verbesserungen mit sich bringen. Dafür benötigt ihr Upgradepunkte, die ihr sowohl für erledigte Nebenquests bekommt oder ebenfalls für teilweise in den Missionen versteckte Items wie Akten. Diese liegen des öfteren jedoch auch direkt auf dem Weg, so dass ihr nicht lange suchen müsst. Diese Verbesserungen sind aber äußerst lohnenswert, da sie sowohl die Effizienz eurer Waffen Steigern oder allerdings auch passive Boni verleihen, wie etwa, dass man sich schneller fortbewegen kann oder besser schleichen kann. Grundsätzlich stimmt ja das Feeling beim Gameplay, jedoch ist die Technik der blanke Horror. Optisch spielt der Titel im letzten Jahrzehnt und auch die hölzernen Animationen lassen zu wünschen übrig. Dennoch hab ich doch irgendwie meinen Spaß am Spiel gehabt, ich kann nicht erklären warum. Womöglich, weil es so eine Art von Game, doch seit längerer Zeit nicht mehr gab und Retrogaming ja durchaus noch zu einem gewissen Maße in mir steckt.

Michael meint:

Michael

Objektiv betrachtet ist The Walking Dead – Destinies wirklich grausig: gnadenlos veraltete Technik, holprige Spielanimationen und Gameplaymechaniken, die nicht zu 100% aufgehen, wie sei eigentlich geplant waren. Dennoch hat das Spiel es irgendwie geschafft, mich dazu zu motivieren es bis zum Ende zu spielen. Womöglich ist es dasselbe Phänomen, wie ich damals bei Escape From Bug Island auf der Wii hatte. Dort hatte mich der Trashfaktor der Story bei Laune gehalten, obwohl das Game auch grundsätzlich nicht so prall war. Hier ist es wohl die Nähe zur Serie, die mich angesprochen hatte. Obwohl man durch die Entscheidungsmöglichkeiten den Verlauf der Geschichte in gewissen Grenzen beeinflussen konnte. Wer aber nicht gerade ein Die-Hard Fan der Serie ist, dem würde ich erstmal raten probe zu spielen. Denn so richtig empfehlen kann ich den Titel niemanden.

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Forum
  • von Ignorama:

    Der eigentliche Fehler von Knack 2 war ja, dass es Knack 1 überhaupt gab. Habs btw nie gespielt, hate es nur als meme... weil ich auch nie die Zielgruppe gerallt habe....

  • von Phill XVII:

    Mistercinema schrieb: Hast du es gelesen? Sollte ja nur ein Gag sein. Ich muss da immer an den Anfang vom Game Two Beitrag zu Knack 2 denken. ...

  • von Ignorama:

    Darkshine schrieb: Du meinst das Gollum von 2024. Also sooooo kacke ist es ja nun auch wieder nich Hoffe ich ...

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