Kung-Fu High Impact im Test

Erinnert ihr euch noch an Kung Fu Live für PS3? Mittels der PS3 Kamera Playstation Eye fandet ihr euch inmitten des Spiel wieder und musstet zeigen, was für ein Ninja in euch steckt. Nun, High Impact ist die Fortsetzung dessen, hebt das Spielprinzip aber mittels Kinect auf ein höheres Level. Die Entscheidung der Black Bean Studios, ihr neues Werk auf Xbox 360 zu bringen, war eine weise. Ist euer Wohnzimmer gut ausgeleuchtet (das Spiel braucht wirklich viel Licht!) und alle Möbel beiseite geschafft (ihr benötigt auch viel Platz!) kann der Spaß losgehen. Im Storymodus prügelt ihr euch in bekannter Comic-Manier durch 14 Kapitel, die zwar sehr abwechslungsreich daherkommen, in der Gesamtlänge aber nicht überzeugen können. Geübte Fighter haben das Spiel innerhalb 3 (!) Stunden "gegessen".

Neben diesem gibt es noch vier weitere Modi, so z. B. den Horde-Modus, in dem ihr euch einer Gegnerwelle nach der anderen entgegenstellen müsst, oder aber den (nur lokalen) Multiplayer. Dieser ist besonders gut gelungen, da sich neben euch gleich vier Mitspieler dazu gesellen können. Leider nur mit Controllern in der Hand, statt vor dem Kinect Sensor. Egal, welchen Modus ihr wählt, gestaltet sich der Spielablauf leider immer gleich. Hoch die Fäuste und ran an den Speck lautet die Devise.

Aber vielleicht ist dieser Umstand gar nicht schlimm, wenn man bedenkt, dass alleine ihr als Hauptcharakter umher springt, schlagt, tretet und wahnwitzige Specialmanöver vollführt. Wehe dem, der sich neben euch befindet. Blaue Augen sind hier an der Tagesordnung, wenn man nicht aufpasst. Und wo wir schon bei Bewegungen wären: diese werden von Kinect wunderbar erkannt (Licht und Freiraum vorausgesetzt), schnell umgesetzt und lassen euch so manche Kalorien verbrennen. Leider könnt ihr euch im gesamten Spiel nicht wirklich fortbewegen. Zwar streckt ihr die Arme vor und zurück um voran zu kommen, wirkliches Umhergehen erlaubt euch das Spiel trotzdem nicht. Alles andere klappt aber wunderbar. Besonders witzig sind die Specialmoves. Ihr könnt die Zeit anhalten und in Viewtiful-Joe-Manier die Gegner weich kloppen, Blitze schleudern oder mächtige Faustangriffe vollführen. Die benötigten Gesten werden in der rechten oberen Bildschirmecke dargestellt. Was den Kampfgeist ein wenig drückt, ist die Tatsache, dass man immer auf den Fernseher starrt. Aber das lässt sich wohl bei so einem Spiel nicht vermeiden.

Die Comic-Aufmachung steht dem Spiel übrigens wirklich gut zu Gesicht. Der Clou ist, dass ihr vor den jeweiligen Kapiteln bestimmte Posen einnehmen müsst. Tut ihr das, werdet ihr kurz geknipst und in die Bildsequenzen des Spiels eingefügt. Das sprüht einen starken Charme aus und trägt viel zur Atmosphäre bei. Aber auch Grafik, Effekte, Animationen der Gegner und Details im gesamten Spiel können sich sehen lassen. Verwöhnt werdet ihr zudem von einem tollen Soundtrack, coolen Soundeffekten und einer soliden deutschen Sprachausgabe. Kurios, dass die Texte der Sprechblasen in der Kampagne allesamt Englisch sind.

Mein Tipp zum Schluss: Genießt Kung-Fu High Impact in Häppchen. Zwar werdet ihr vor dem Spielstart aufgefordet euch zu dehnen, aber Muskelkater lässt sich bei längeren Sessions dennoch nicht vermeiden. ;)